Es war nur eine kleine bzw. kurze Reise von 10 Tagen durch einige der deutschen Mittelgebirge. Wir fuhren über den Teutoburger Wald und den Harz zum Nationalpark Hainich bei Eisenach und von dort aus über die Rhön und den Spessart nach Hessen zum eigentlichen Ziel der Reise: Freundes- und Verwandtenbesuche im Rhein-Main-Gebiet.
Das Wetter war in diesen Tagen recht kühl und regnerisch im Vergleich zu den Hitzeperioden davor und danach - insofern konnte es sich im und außerhalb des Kastenwagens gut aushalten lassen. Aber das, was man in ausnahmslos allen Wäldern zu sehen bekam, war sehr frustrierend:
Überall stirbt der Wald wegen der langanhaltenden Trockenheit der letzten zwei Jahre!
Besonders die Koniferen-Monokulturen in den Wirtschaftswäldern sind extrem stark betroffen, aber leider auch die tollen Rotbuchenbestände im Nationalpark Hainich. Auch viele Eichen sind in allen von uns besuchten Regionen sehr häufig schon abgestorben oder stehen kurz vor dem Dürretod. Für mich ein gruseliger Anblick. Mir hat es ordentlich die Laune und dadurch auch den Spaß am Knipsen vermiest.
Da kommt etwas auf uns zu, was sich die meisten überhaupt nicht vorstellen können. Das "Durch-die-Gegend-fahren" mit dem Wohnmobil sorgt bei diesen Anblicken und den jetzt im Juli wieder extrem hohen Außentemperaturen ("Allzeit"-Hitzerekord für Deutschland seit Wetteraufzeichnung von > 42° C im 50 Kilometer entfernten Lingen und 41 °C auf meinem Balkon im Schatten), sowie dem extrem lang anhaltenden Regenmangel bei mir auch nicht gerade für ein gutes Gefühl. Aber das Thema beschäftigt mich ja schon länger ...
Hier noch ein paar Handy-Knipsbilder der kurzen Tour. Bilder mit den großflächigen Waldschäden habe ich nicht machen wollen.
Eine schöne Tierbeobachtung gab es im Nationalpark Hainich nach Sonnenuntergang: Ich konnte in knapp 30 Meter Entfernung einen Goldschakal beobachten. Diese Canidenart ist seit einigen Jahren (oder schon Jahrzehnten?) aus dem Südosten Europas in Richtung Nordwesten unterwegs und ist mittlerweile (wenn auch extrem selten) bei uns in Deutschland zu beobachten. Es handelt sich dabei um eine natürliche geografische Ausbreitung dieser Art und nicht um entlaufene oder freigelassenen Gefangenschaftstiere.
Unsere Route: