Der Große Stechlinsee gehört zum Rheinsberger Seengebiet im Norden Brandenburgs zwischen Rheinsberg und Fürstenberg und liegt damit im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Er ist einer der letzten großen Klarwasserseen Norddeutschlands und gleichzeitig mit knapp 70 Metern der tiefste See in Ostdeutschland. Die Landschaft rund um den 425 ha großen Stechlinsee wurde durch die letzte Eiszeit gestaltet. Entstanden ist der See wohl durch eine Verschüttung und einem Anstau eines riesigen Eisblocks in einer ausgedehnten Schotterfläche. Rings um den See finden sich weitläufige und schöne Buchenwälder.
Der "Stechlin" ist mittlerweile der einzige oligotrophe, also nährstoffarme Großsee in Norddeutschland. Die Sichttiefe beträgt bis zu 11 Meter, im Durchschnitt um die 6 Meter. Neben der nur hier lebenden Stechlin-Maräne kommen im See noch recht häufig Hechte, Barsche, Brachsen, Rotaugen, Rotfedern Schleien, Karpfen und Aale vor. Wegen seines Naturreichtums und seiner kulturellen Bedeutung wurde der Stechlin und seine nähere Umgebung bereits 1938 zum Naturschutzgebiet erklärt. Ein Jahr später wurde das Konzentrationslager Ravensbrück in nur 20 km Entfernung "in Betrieb genommen". Naturschutz war den Nazis anscheinend wichtig ...
Gedenkstätte Konzentrationslager Ravensbrück
Keine 20 Kilometer und gerade mal 20 Autominuten entfernt vom Großen Stechlinsee befindet sich direkt bei Fürstenberg an der Havel die Gedenkstätte des KZ Ravensbrück.
Das KZ Ravensbrück war das größte Konzentrationslager für Frauen zur Zeit des Nationalsozialismus. Gemeinsam mit dem in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Männerlager, Industriebetrieben mit Zwangsarbeitern, dem KZ Uckermark für Mädchen und junge Frauen, sowie dem Siemenslager Ravensbrück bildete das KZ Ravensbrück einen großen Lagerkomplex. Darüber hinaus existierte eine Vielzahl von weiteren Außenlagern.
KZ Ravensbrück 1939 - 1945
- 132.000 Frauen,
- 20.000 Männer und
- 1.000 Mädchen
- aus ca. 20 Nationen und etwa 20 Volksgruppen wurden arrestiert. Inhaftiert wurden Jüdinnen, Widerständlerinnen, Kommunistinnen, Prostituierte, Straftäterinnen, Zeuginnen Jehovas u.a.
- Mindestens 25.000 bis 40.000 Gefangene wurden getötet (Schätzung von Historikern - nicht alle Opfer wurden dokumentiert, bzw. die Dokumentationen gingen teilweise verloren).
- Bis zu 45.000 Frauen waren gegen Kriegsende gleichzeitig inhaftiert. Ausgelegt war das Lager ursprünglich für 3.000 Häftlinge.
- 1.000 SS-Soldaten und
- 550 Aufseherinnen bewachten die Gefangenen. Viele von ihnen waren Sadistinnen und Mörderinnen und alle wussten, was sie tun!