... naja, zumindest seit Februar wieder zu Hause! Nach vielen Monaten im Krankenhaus bin ich sehr froh über das eigene Bett, das selbst gekochte Essen und darüber, nicht ständig an Maschinen zu hängen und über Schläuche mit Medikamenten versorgt zu werden. Und das Allerbeste ist natürlich, wieder mit Andrea zusammen zu sein!
Warum ich das hier im Reiseblog schreibe? Ich hatte mich ja Anfang '21 aus gesundheitlichen Gründen auf unserer Website "abgemeldet" und daraufhin zahlreiche nette Kommentare und gute Wünsche per Mail erhalten. Vielen Dank noch einmal dafür! Nun hat sich jedoch etwas Grundlegendes geändert und "der Weg dahin" steht tatsächlich im Zusammenhang mit einer Wohnmobilreise ...
Kraniche - Vögel des Glücks ?
Eigentlich wollte ich nur noch ein letztes Mal Kraniche sehen ...
In der japanischen Mythologie ist der Kranich der Vogel des Glücks, der Langlebigkeit und des Friedens. Vielleicht ist da ja etwas dran?
Beim letzten Termin im Herzzentrum platzte für mich die Hoffnung, jemals ein Spenderherz zu erhalten. Zumindest war das die Botschaft, die ich mit nach Hause genommen hatte. Ich war deswegen total frustriert, schlecht gelaunt und für andere Menschen unerträglich. Trotz meiner starken körperlichen Einschränkungen beschloss ich daher Ende September 2021 spontan, alleine mit dem Camper eine "letzte Reise" zu machen: Ich hatte mitbekommen, dass sich in diesem Herbst schon recht früh viele Kraniche auf ihrem Zug nach Süden in der Gegend von Berlin sammelten. Und da der Kranich zu meinen Lieblings-Vögeln gehört und mich auch emotional sehr berührt, dachte ich, das sei eine gute Ablenkung von all den schlechten Nachrichten, die meinen gesundheitlichen Zustand betrafen. Ich fuhr also gen Osten zu einem kleinen Teichgebiet, in dem ich schon in den vergangenen Jahren immer wieder Kraniche beobachtet hatte. Nachmittags kam ich am Rastplatz an und konnte gleich mehrere tausend Kraniche sehen und vor allem hören - einfach klasse! Das Wohnmobil parkte ich auf einem kleinen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz direkt neben einem Kranichschlafplatz und schmiedete unter den lauten Rufen der Vögel bis in die späte Nacht Pläne, wo ich eventuell in den nächsten Tagen Kraniche beobachten könnte. Das aber, ohne mich allzuweit vom Fahrzeug entfernen zu müssen, denn ich konnte wegen der weit fortgeschrittenen Herzschwäche keine 50 Meter mehr am Stück gehen. Dazu kam es jedoch nicht mehr. In dieser Nacht klingelte um 2 Uhr das Handy und alles änderte sich schlagartig: Man hatte doch noch ein passendes Spenderherz für mich gefunden! Am Nachmittag desselben Tages begann mein "Leben 2.0".
Was für eine "Reise" - wenn das kein Glück ist ...