Unser kleines Reisemobil


Pössl Clever Vans Tour 540 Klassik Modell 2017 - Kastenwagen
"Carl Camper"

"Carl Camper" - eine mobile 7 qm Wohnung


Carl Camper - ernsthaft?

Warum geben die meisten Wohnmobil-Besitzer ihren Fahrzeugen eigentlich Namen? Keine Ahnung - wir finden das recht albern und nennen alle Kastenwagen, Wohn- oder Reisemobile unabhängig von der Bauart einfach nur "Camper". Unsere Fahrzeuge haben noch nie Namen erhalten, lediglich Bezeichnungen wie "Benz", "Oppel", "Bus", "Mopped' oder eben "Camper". Damit wir in diversen Wohnmobil- und Kastenwagen-Foren aber nicht als doofe Außenseiter auffallen, hat unser "Camper" noch einen kurzen und für uns gut passenden Vornamen bekommen: "Carl", natürlich mit "C" - weil es besser aussieht und wir Alliterationen mögen. ;-)

CLEVER VANS Tour 540 Klassik Mod. 2017


Hersteller: CLEVER VANS - eine ungarische "Tochter" der deutschen PÖSSL-Gruppe

Modell: Tour 540 Klassik, Modelljahr 2017

Basisfahrzeug: Citroën Jumper III "Facelift", Baujahr 2016

Karosserie: L2 H2 

Maße: L541 x B205/251 x H268 cm, ~7 m² "Wohnfläche"

Fahrwerk: "Light" - jedoch von 3,3 Tonnen auf 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht aufgelastet

Motor: 2.0 BlueHDI, Dieselmotor mit SCR-Kat./AdBlue, 96 kW/130 PS, Euro-6b, 6 Gang-Schaltgetriebe

Lackierung: Eisengrau-Metallic

Bereifung: Standard Stahlfelge, Ganzjahresreifen 225/70 R15 

Extras: Klimaanlage, Hillholder, Bergabfahrassistent, ESP, zusätzlicher Airbag, LED-Tagfahrlicht, Lederlenkrad, Radiovorbereitung, Zusatz-Pakete 1+2

Ausstattung - Extras


Standardausstattung:

  • 4 Sitzplätze
  • Kompressor-Kühlschrank 75 Ltr. / ~10 Ltr. Gefrierfach *** (Vitrifrigo C75L) 40W
  • Querschläfer-Bett 194 x 140/134 cm
  • Frischwassertank 100 Ltr.
  • Abwassertank 90 Ltr.
  • Truma Gasheizung Combi 4 mit 10 Ltr. Boiler
  • Platz für 2 x 11 kg Gasflaschen
  • Isolation 20mm, Holme 3mm (Clever Vans scheint das einzige Unternehmen der Pössl-Gruppe zu sein, das seine Fahrzeuge komplett isoliert)
  • 2 Dachhauben, Pilzlüfter im Bad 
  • WC Thetford C200 "Chemietoilette"
  • 2-Flammen Kocher mit kleinem Spülbecken

 

Clever Vans Zusatzpakete 1+2:

  • Paket 1: Klimaanlage, zusätzlicher Beifahrer-Airbag, elektrisch verstellbare u. beheizbare Spiegel, Tempomat, LED Tagfahrlicht, ESP Traction, Lederlenkrad
  • Paket 2: zweite 95 Ah AGM Wohnraumbatterie (VARTA), große Dachhaube vorne, elektrische Zuziehhilfe der Schiebetür (Softlock), elektrische Trittstufe, Heizungssteuerung Truma CP+, Fliegenschutztür, Remis-Fahrerhausverdunklung, Schiebetür-Regenrinne mit LED-Beleuchtung, Fahrerhausteppich mit Clever-Logo (sehr schlechte Qualität!)

 

Individuelle Nachrüstung durch Händler/Werkstatt:

  • Markise Thule Omnistor 6200
  • Solarpanel Alden 100 Wp mit iBoost 150 W
  • Toilettenabsaugung mit Aktivkohlefilter (SOG I)
  • Gas-Sicherheitsventil Truma DuoControl CS mit Gasfilter für Betrieb während der Fahrt
  • Zusatzschlösser von Heosafe an allen Türen
  • Ladebooster Schaudt WA 121525 (25 A). Bei 2x 95 Ah Wohnraumbatterien wäre ein leistungsstärkerer Booster (45-70 A) wegen kürzerer Ladezeit evtl. sinnvoller.
  • 2. Gasflasche Stahl mit 11 kg Füllgewicht
  • Zwei zusätzliche USB-Steckdosen im Schlafbereich
Download
Clever Vans Prospekt 2016/2017
Clever_Prospekt_2016.pdf
Adobe Acrobat Dokument 6.9 MB

Raumaufteilung - Grundriss


Grundriss: Modell Tour 540 Klassik 2017. Zur "360° Roomtour" bitte das Bild anklicken!

 

Quelle: Clever Vans - umfangreich verändert von J.R.

FahrzeugÜbergabe im Februar 2017


Clever Vans Tour 540 Klassik

13.02.2017: Aufregend war's und saukalt! Knapp minus 10°C - entsprechend kurz war die Einweisung!

Clever Vans Tour 540 Klassik

So sauber und unversehrt wird er nie mehr sein! Eisengrau-Metallic: Mal ist er grau, mal etwas blauer - je nach Winkel.

Wir haben kein Gewichtsproblem !


Das Fahrzeug, Andrea und ich standen voll beladen und reisefertig auf einer LKW-Waage:

 

Inklusive der Ausbaupakete 1+2, zwei vollen 11 kg Stahl-Gasflaschen, einer 100W Solaranlage, einer schweren Markise, einer Werkzeugtasche, Feuerlöscher, viele Klamotten, einem großen Campingtisch und zwei schweren Stühlen, viel Kochgeschirr, zwei Falträdern, zwei Ferngläsern, zwei Kameras mit drei Wechselobjektiven, einem Stativ, einer großen Medikamentenkiste, einem Notebook, Kabeltrommel, Auffahrkeilen und anderem Camping-Kleinkram, diverse Reise- und Campingführer, Nahrungsmittel für mindestens zwei bis drei Wochen, 20 Liter Mineralwasser, 10 Liter Fruchtsaft, 5 Liter Milch, voller 90 Liter Dieseltank und ca.90 Liter Frischwasser wogen wir komplett keine 3.200 kg! Das ist richtig gut, denn so haben wir die Möglichkeit, noch mindestens 300 kg zuzuladen.

 

Wir sind damit auf der absolut sicheren Seite - im Gegensatz zu wohl ganz vielen 6,0 und 6,4 Meter langen WoMo-Kastenwagen. Diese fahren oft am Gewichtslimit oder auch darüber, was sowohl straf- und versicherungsrechtliche Relevanz haben kann, als auch ein reales Sicherheitsrisiko darstellt. Eine sogenannte "Auflastung" wäre aber bei diesen Fahrzeugen unter bestimmten Fahrwerksvoraussetzungen ("Heavy-Fahrwerk") möglich. Die meisten 5,4 m langen Kastenwagen mit "Light-Fahrwerk" haben normalerweise lediglich 3,3 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht im Schein eingetragen. Unser Fahrzeug wurde jedoch schon ab Werk auf max. 3,5 Tonnen aufgelastet. Wie man sieht, war das die richtige Entscheidung - von wem auch immer. Also: wir haben Luft nach oben!

 

 

"Unter Geiern" in Spanien
"Unter Geiern" in Spanien
Clever Vans Kastenwagen Tour 540
Nach mehr als 6 Jahren, über 400 Übernachtungen und 75.000 km macht der Clever Tour 540 immer noch viel Freude!

Unser individueller Clever Tour 540 Mod. 2017


Wir schreiben hier über unsere ganz persönlichen Erfahrungen und Probleme mit unserem individuellen Fahrzeug. Nichts von dem, was wir hier beschreiben, darf verallgemeinert und als "typisch" für die Marken Clever Vans und Citroën angesehen werden. 

 

Die positive Nachricht: Wir haben mittlerweile alle Probleme und Problemchen gelöst bzw. beseitigt und jetzt befindet sich das Fahrzeug in einem wirklich fehlerfreien Zustand! Alles ist perfekt!

Warum es 2017 genau dieses Fahrzeug wurde:


Unter anderen Umständen - also wenn ich gesund wäre - hätte ich mir gerne einen gebrauchten "nackten" Tranporter gekauft und ihn selbst ausgebaut. Das ging aber nun mal aus mehreren Gründen leider nicht, insofern blieb nur der Erwerb eines kompletten Wohnmobils. 2016 waren die Gebrauchtwagenpreise aber dermaßen hoch - der WoMo-Boom war bereits im vollen Gang - dass es tatsächlich sinnvoller war, einen Neuwagen zu kaufen. Hätten wir nicht auch auf die Anschaffungskosten und die aktuelle Wohnmobiltechnik Rücksicht nehmen müssen, wäre es mit Sicherheit ein anderes Fahrzeug geworden: Wir hätten uns ohne zu zögern ein elektrisch angetriebenes, höhergelegtes, bis -50°C winterfestes und autonom fahrendes Allradwohnmobil mit mindestens 1000 km Reichweite, Hubdach, Längsbetten und Slideouts entschieden - wenn es unter 45.000 € gekostet hätte. Ehrlich! 😉 Das gab es aber nicht ...

 

... es wurde daher auf Grund anderer Kriterien ein für uns passendes lieferbares Modell ausgewählt:

  • Wir wollten ein kleines, wendigen Camper und kein großes "Wohnmobil".
  • Es sollte nicht länger als 5,4 m sein, damit das Fahrzeug uneingeschränkt alltagtauglich ist und als "einziges" Fahrzeug genutzt werden kann.
  • Ganz wichtig war uns ein möglichst sparsamer und abgasarmer Motor (Euro 6) mit SCR/AdBlue-Technologie (deshalb in 2017 kein Fiat!).
  • Das Wohnmobil sollte einigermaßen unauffällig sein - deshalb kam nur ein Kastenwagen in Frage.
  • Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen dieser Klasse sollte der Camper möglichst günstig, aber qualitativ in Sachen Verarbeitung des Ausbaus trotzdem ordentlich und langlebig sein.
  • Eine schlichte, helle und pflegeleichte Innenausstattung ohne Firlefanz war uns wichtig.
  • Eine zeitnahe Verfügbarkeit war uns am wichtigsten, weil wir nicht die üblichen 12-15 Monate Wartezeit (2017) haben wollten.

Wir haben uns dann bewusst für einen 5,4 m langen Kastenwagen entschieden, der von unserem Händler bereits vorkonfiguriert wurde und sich im sog. "Vorlauf" befand, der aber schon mit dem (im Jahr 2017) neuen Euro 6b Motor ausgestattet war. Das bedeutete, dass wir keinen Einfluss mehr auf Farbe, Ausstattung und Motorisierung hatten. Es passte für uns aber bei diesem Camper nahezu alles und es reduzierte sich die (bei individueller Bestellung, bzw. Wunschkonfiguration) endlos lange Lieferzeit auf lediglich drei Monate! Dem Reisestart im April '17 stand daher nichts mehr im Weg!

 

Übrigens haben wir das Fahrzeug bestellt und bezahlt, ohne vorher eine Probefahrt gemacht zu haben. Weder mit einem ähnlichen Wohnmobil, noch mit einem unausgebauten Kastenwagen sind wir auch nur einen einzigen Meter vor der Fahrzeugabholung gefahren!

  

Das Basismodell ist der Citroën Jumper, der äußerlich unverändert ist, aber innen als komplett ausgestattetes Reisemobil von CLEVER VANS, einer PÖSSL-Tochterfirma in Ungarn ausgebaut wird. Clever Vans ist ein recht günstiger Anbieter bzgl. des Preis-/Leistungsverhältnisses. Vergleichbare Fahrzeuge anderer Hersteller erschienen uns qualitativ nicht besser, obwohl sie 5.000 bis 10.000 € teurer waren.

 

Unser Modell Tour 540 ist mit einer Länge von 5,4 m relativ kurz. Es ist aber mit einem 194x140/134 cm Querschläferbett, einem separaten kleinen Bad mit WC, Waschbecken und Dusche, einer 2-flammigen Kochstelle mit Spüle, sowie einem 75 l Kühlschrank mit Gefrierfach ausgestattet. Wir wollten kein auffälliges, weißes Wohnmobil im klassischen Sinne, also keinen vollintegrierten oder teilintegrierten Camper. Das Querbett hat natürlich einen entscheidenden Nachteil gegenüber einem Längsbett: Die hinten liegende Person muss entweder über die vorne liegende herüberrollen, oder die vordere muss jedesmal Platz machen. Aber anders geht es auf 5,4 m Fahrzeuglänge nicht, wenn man kein Hochdach-Fahrzeug haben möchte und auf ein festes Bett und eine Sitzgruppe Wert legt. Selbst in der 6,0 m-Klasse gibt es nur sehr wenige Ausbauten mit Längsbetten, erst bei den 6,4 m Fahrzeugen hat man eine größere Auswahl.

 

Ein Kastenwagen, zumal wenn er nicht weiß ist, ist unserer Meinung nach auf den ersten Blick und auf große Entfernung nicht sofort als Wohnmobil zu erkennen. Da wir möglichst unauffällig unterwegs sein möchten, war uns das sehr wichtig. Auch bezüglich der Fahrzeuglänge war uns schnell klar, dass wir ein möglichst kompaktes Fahrzeug haben wollen. Mit dem 5,4 m langen Wohnmobil kann man gerade noch auf normalen Parkplätzen parken und auch die Mobilität beim Reisen ist wesentlich besser, insbesondere auf kleinen Dorf- und Landstraßen. Kurzum, das Fahrzeug ist voll alltagstauglich und kann auch nach der Reise als "einziges" Auto benutzt werden. Aber diese Entscheidung hat natürlich einen deutlich geringeren Komfort zur Folge: Wir haben zu zweit lediglich knapp 6,5 m² "Wohnfläche" zur Verfügung - verdammt wenig für eine halbjährige Reise! Aber wir wollten es ja nicht anders ...

 

Europareise mit dem Wohnmobil Kastenwagen Clever Vans Tour 540

Clever Vans Tour 540 Videos


Mit dem Clever Vans Händler, der die hier verlinkten Videos erstellt hat, haben wir rein gar nichts zu tun: Wir haben weder ein Fahrzeug dort gekauft, noch kennen wir ihn persönlich.

 

Clever Vans Tour 540, Modell 2016/17

Clever Vans Tour 540, Modell 2018

Clever Vans Tour 540, Modell 2020

Clever Vans Toury 540, Modell 2022 ... mal anders!

Clever Vans Tour 540 Schlafdach, Modell 2017

Clever Vans Tour 540 Schlafdach, Modell 2019

Clever Vans Tour 540, Modell 2021

Clever Vans Tour 540, Modell 2023


Kastenwagen Clever Vans Tour 540 Erfahrungen

Die drei Basisfahrzeuge von Sevel (2017)


Lassen wir mal die sehr teuren - aber wohl wesentlich zuverlässigeren und hochwertigeren - Kastenwagenmodelle Mercedes Sprinter und VW Crafter aus Kostengründen außen vor, bleiben in der "günstigen" Preisklasse von Wohnmobil-Kastenwagen eigentlich nur der Marktführer Fiat Ducato, der Citroën Jumper und der Peugeot Boxer. Nun, die drei sind bezüglich der Karosserie absolut baugleiche Brüder: Alle drei kommen aus dem SEVEL Werk in Italien. Unterschiede gibt es bei den Motoren (wobei die Motoren von Citroën und Peugeot aus der gemeinschaftlichen PSA-Produktion stammen), sowie im Bereich der Elektrik/Elektronik.

 

Beim Fiat Ducato wird die Abgasnorm Euro 6b aktuell (2017) lediglich über eine konventionelle Abgasrückführung (AGR) erreicht. Hinter der Fiat-Lösung mit der Bezeichnung EGR-NSC verbirgt sich eine mehrstufige, gekühlte Abgasrückführung, die versucht, den Stickoxiden auf Kosten einer etwas weniger effizienten Verbrennung schon im Brennraum beizukommen. Der Rest der NOx-Emissionen wird dann in einem Speicher (NSC) aufgefangen und falls dieser voll ist, separat verbrannt. Benötigt wird auch hier eine spezielle Software, die - wie es ganz aktuell in den Medien zu lesen ist - wahrscheinlich ebenso wie beim VW-Konzern eine illegale Manipulationssoftware zur Verfälschung der Messwerte ist. Das AGR-System ist zwar deutlich weniger komplex als ein SCR-Kat mit AdBlue-Einspritzung wie bei den PSA-Motoren, aber man muss bei der Fiat-Lösung einen deutlich höhreren Verbrauch in Kauf nehmen. Sonderlich zukunftsträchtig erscheint mir das (unabhängig von der unsäglichen Manipulation durch die Software) nicht zu sein! 

 

Weiter geht da die wohl zur Zeit sinnvollere Technik beim Citroën Jumper und Peugeot Boxer mit SCR-Katalysatoren und AdBlue-Harnstoffeinspritzung, die wohl auch noch für einen deutlich reduzierten Gesamtverbrauch sorgen soll.

 

Die neuen AdBlue Euro 6b Motoren werden im Wohnmobilsektor ab Dezember 2016 auf dem Markt erhältlich sein. Allerdings gibt es diese Motoren nur mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe. Wer ein Automatikgetriebe haben möchte, dem bleibt nur der Fiat-Motor. 

 

Abgasnorm Euro 6b:

Lediglich im Nutzfahrzeug-Bereich (Fahrzeugklasse N) erreicht man mit der Fiat-AGR "gerade noch" die geforderten Werte (nur mit Schummelsoftware ?), da es laschere Grenzwerte für Nutzfahrzeuge gibt. Die Grenzwerte nach Euro 6b für Klasse-N Fahrzeuge entsprechen ziemlich genau den Euro 5 Werten der Klasse M für PKW. Und genau das nutzt Fiat aus. Wohnmobile gehören eigentlich Fahrzeugklasse M und daher wird Fiat AGR Euro 6b Motor nicht mehr lange anbieten können. Citroën hatte natürlich das gleiche Problem: Euro 6 war mit dem alten "Puma"- Motor von Ford nicht mehr zu schaffen, deshalb haben sie im Jahr 2016 die aus dem PKW-Bereich bewährten AdBlue-Motoren übernommen. Aber Fiat fährt bei der Umrüstung auf Euro 6b Motoren zweigleisig: Pkw-Modelle wie der Kombi werden mit SCR/AdBlue-Technik, bei den Basisfahrzeugen für Wohnmobilen ist es noch die Niederdruck-Abgasrückführung (LPEGR) ohne die Harnstoff-Einspritzung. Gründe hierfür könnten die - gegenüber Citroën und Peugeot - wesentlich höheren Preise sein. Die Preisdifferenz betrug 2017 genau 2.000 €. Wenn Fiat hier auch die AdBlue-Variante anbieten würde, kämen nochmals ca. 1000 € hinzu. (Stand Frühjahr 2017)

 

Das "Prospekt-Versprechen" von Citroën


... für das leere, unausgebaute Basis-Fahrzeug aus 2017:

 

"Mit dem BlueHDi 130, der eine Leistung von 96 kW/130 PS bei 3.750 U/min sowie ein maximales Drehmoment von 350 Nm bei 1.750 U/min aufweist, hat der Citroën Jumper eine weitere sparsame, effiziente Motorisierung im Programm. Der neue Motor ist mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe ausgestattet und kann zudem optional mit Stop&Start-Technologie bestellt werden. Gesamtverbräuche von 5,8 l/100 km bzw. 5,7 l/100 km (Stop&Start) sowie kombinierte CO2-Emissionen von 153 g/km bzw. 149 g/km (Stop&Start) sind ein Beleg für Wirtschaftlichkeit und Umweltschonung. Im Vergleich zu ihren Vorgängermotorisierungen mit Euro 5-Norm, dem HDi 130 sowie dem e-HDi 130, bedeuten sie auch einen um ca. 17% geringeren Verbrauch." (Quelle: www.citroen.de - kein Hinweis auf Copyright gefunden)

 

Seltsam ist schon, dass an einer anderen Stelle auf der offiziellen Website beim Jumper BlueHDI L2H2 130 PS andere Angaben zu finden sind: Verbrauch 6,0 - 6,4 l/100 km, sowie 158-168 g/km CO2-Emission. Wir sind gespannt, wie die echten Verbrauchswerte des ausgebauten und voll beladenen Wagens mit einem Gesamtgewicht von knapp unter 3,5 Tonnen sein werden. Da bekanntermaßen die Herstellerangaben nie stimmen und das Zusatzgewicht berücksichtigt werden muss, wäre ich recht zufrieden, wenn der tatsächliche Verbrauch deutlich unter 8,5 l/100km liegen würde. Ich bin gespannt, denn ich bin ein wahrer Meister der sparsamen und dennoch flüssigen Fortbewegung. Fakt ist aber, dass es zur Zeit wohl so gut wie kein verbrauchs- und emissionsärmeres Fahrzeug in dieser Größen- und Gewichtsklasse auf dem Markt gibt (Meine Annahme Ende 2016).  

 

Update August 2023: Und hier der "echte" Gesamtverbrauch: < 8,0 Liter/100 km nach mehr als 85.000 km. Auf den ersten 10.000 km lag er bei über 8,5 Liter/100 km, auf den letzten 45.000 km bei ~ 7,8 Liter/100 km. Das Fahrzeug war immer reisefertig beladen mit einem Gesamtgewicht von ca. 3,3 Tonnen.

 

Update Oktober 2017 zum Thema Euro-Norm 6b: Laut einem Abgastest unter Realbedingungen der Zeitschrift "Promobil" ist der NOx Ausstoß des Citroën BlueHDI mit AdBlue-Einspritzung mit 163 PS jedoch höher als der des 130 PS Fiats mit AGR-System und wesentlich höher als bei den ebenfalls getesteten VW- und Mercedes-Transportern - beide mit AdBlue-Einspritzung! Der bei unserem Fahrzeug verbaute 130 PS Citroën-Motor wurde jedoch nicht getestet. Trotzdem frustrierend.

 

Citroën hält den Promobiltest für nicht aussagekräftig, weil die Messmethoden nicht den Vorgaben entsprechen.

Interessant ist eine offizielle Stellungnahme von Citroën (Textauszug siehe unten!) zum Thema Euro-Normen und Schadstoffreinigung: "Keine Schummel-Software, ehrliche Emissionsangaben seitens Citroën!"

 

Besser wird es erst, wenn Ende des Jahres 2019 die ersten Wohnmobile mit Euro-Norm 6d-temp bzw. Euro 6d auf den Markt kommen! Ich halte das ganze Thema für einen großen Betrug und Beschiss der Automobilindustrie und der Politik! 

 

Dieselskandal bei Fiat - Update 2020/2021: Es gibt einen riesigen "Dieselskandal" bei Wohnmobilen mit AGR-Motoren von Fiat ohne Harnstoffeinspritzung. Es geht um den Vorwurf, dass unzulässige Abschalt-Einrichtungen eingebaut wurden. Nach offiziellen Messungen stoßen die Wohnmobile mit Fiat-Motoren bis zu 20x mehr Stickoxide aus als erlaubt. Betroffen sind Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 aus den Jahren 2016 bis 2019! Die ersten Klagen gegen Fiat laufen. Weitere Info vom ADAC.

 

Die Entscheidung im Jahr 2017 einen Citroën mit AdBlue-Technologie zu kaufen war - zumindest bislang - richtig!

Textauszug aus der offiziellen Stellungnahme von Citroën zum Thema Abgasemissionen:


"DIE WICHTIGSTEN FRAGEN ZUM THEMA EURONORMEN, ABGASEMISSIONEN UND FAHRVERBOTE 

Veröffentlicht 12/07/2017 09.11 AM   |    Aktualisiert 26/07/2019 10.23 AM 

 

1. Bietet CITROËN  eine Nachrüstung/Umrüstung an, um die Euro 6 Norm zu erreichen? 

Nein, dies bieten wir nicht an. [...]

Das Thema Abgasnormen ist sehr komplex und die Unterschiede zwischen den einzelnen Stufen sind erheblich. Eine einfache Umstellung von Fahrzeugen von einer auf die andere Norm ist nicht möglich. [...]

Wenn ein Hersteller Abgaswerte manipuliert hat und die Fahrzeuge nur auf dem Prüfstand die gesetzlichen Grenzwerte erreichen, ist eine Nachbesserung natürlich erforderlich. [...]

Unsere Fahrzeuge funktionieren bei vergleichbaren Bedingungen auf der Straße genauso gut wie auf dem Prüfstand und halten daher in beiden Fällen die gesetzlichen Grenzwerte ein. Daher ist bei unseren Fahrzeugen weder ein Softwareupdate, noch eine Hardwarenachrüstung vorgesehen. 

2. Ist eine Umschlüsselung auf Euro 6 möglich?

Es ist rechtlich nicht möglich ein Fahrzeug auf EURO 6 umzuschlüsseln. [...] 

8. Halten CITROËN  Fahrzeuge die angegebenen Verbrauchs- und Emissionsangaben ein?

Ja. Unsere Fahrzeuge halten die gesetzlichen Anforderungen an das Abgasverhalten zur Erlangung einer EG-Typgenehmigung ein und unterschreiten sogar oft deutlich die geforderten Grenzwerte. Die Angaben aus den Preislisten all unserer Modelle sind verlässlich. [...] 

9. Hat CITROËN manipulative Softwares verwendet? Ist ein  Softwareupdate von CITROËN  vorgesehen?

Unsere Fahrzeuge wurden nie mit manipulativer Software ausgestattet, um den Kraftstoffverbrauch oder die Abgasemissionen zu verfälschen. Wir legen großen Wert auf umweltfreundliche Fahrzeuge und fortschrittliche Technologie. Ein Softwareupdate ist nicht erforderlich und wird deshalb von unserer Seite nicht angeboten. [...] 

10. Sauber, Sicher und Transparent. Engagement für Umwelt und Mobilität.

Das Vertrauen unserer Kunden hat einen herausragenden Stellenwert für uns. Mit einer Informationsinitiative zur Stärkung des Verbrauchervertrauens investieren wir vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Umgangs mit dem Thema Umwelt verstärkt in die Transparenz gegenüber unseren Kunden.

"Sauber, Sicher, Besser" SCR wird jüngst in unseren BlueHDI-Dieselmotoren eingesetzt. PSA hat das System der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) nicht nur und lange bevor dies Pflicht wurde umgesetzt, sondern darüber hinaus auch bei vielen Fahrzeugen bereits eine für den Kunden einfach zu erreichende Additiv AdBlue Tanköffnung (neben der Öffnung für den Kraftstoff verbaut), damit ein Nachtanken zwischen den Inspektionen für den Kunden ohne Werkstattbesuch einfach zu realisieren ist - schließlich war absehbar, dass mit einer Weiterentwicklung der Abgasnorm der AdBlue-Verbrauch steigen wird. Der AdBlue-Verbrauch hängt allerdings auch sehr stark von der Fahrzeugbeanspruchung ab. 

11. Wie wird der angegebene Kraftstoffverbrauch ermittelt?

Damit Sie eine möglichst genaue Vorstellung über den Kraftstoffverbrauch im Alltag bekommen, lassen wir als erster Automobilhersteller zusätzlich Realverbrauchsmessungen durchführen. Die Daten werden dabei nicht von der Groupe PSA, sondern von den unabhängigen Instituten Transport & Environment (T&E) und FNE (France Nature Environnement) ermittelt und veröffentlicht. Wir nutzen diese Daten zusätzlich im Sinne absoluter Transparenz gegenüber unseren Kunden und Marktbeobachtern und veröffentlichen diese ebenfalls auf unseren Markenseiten.

Seit März 2017 finden Sie die Realverbrauchsdaten auch direkt auf unserer Website, bei der jeweiligen Fahrzeugbeschreibung. [...] 

Die aktuellen Modelle von CITROËN schneiden in den Messungen der NOx-, Partikel- und CO2-Emissionen hervorragend ab. Diese guten Ergebnisse bestätigen die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Technologien und untermauern die Zusage der Groupe PSA, die Ziele der EU-Vorgaben zur Emissionsreduktion drei Jahre im Voraus zu erfüllen. T&E testet die Fahrzeuge dazu bei einer Fahrt über eine Strecke von 100 Kilometern (über Land, in der Stadt und auf der Autobahn) inklusive Personen und Gepäck im Fahrzeug und unter Nutzung der Klimaanlage. Mit diesen Tests geben wir unseren Kunden realistischere Angaben zum Kraftstoffverbrauch und zu den Stickoxidemissionen. Langfristig ist es unser Ziel, dass unsere Kunden zu allen unseren Fahrzeugen die Ergebnisse dieser Messfahrten über die Website der unabhängigen Umweltschutzorganisation einsehen können.

In den CITROËN Preislisten finden Sie aktuell zum Abgasverhalten und Kraftstoffverbrauch die Angaben ermittelt gemäß der EU-Verordnung 715/2007 in Verbindung mit der jeweils gültigen Durchführungsverordnung. Bei den Motorisierungen mit Einstufung EURO 6c und EURO 6d-TEMP werden die angegebenen Verbrauchswerte zwar nach dem neuen Messverfahren WLTP (s.u.) ermittelt, jedoch nach einem behördlich vorgegebenen Berechnungsverfahren auf den alten, bisher gültigen NEFZ-Standard zurückgerechnet. Nach den europäischen Regelungen war es vorgesehen, dass die WLTP Werte spätestens ab 1. Januar 2019 angegeben werden. Diese Regelungen sind in Deutschland vom Gesetzgeber aber noch nicht umgesetzt worden, so dass weiterhin die alten Regelungen gelten. Bis zum 31. Dezember 2018 mussten nach den gesetzlichen Vorgaben die NEFZ-Werte herangezogen werden. Mit der Angabe der NEFZ-Werte haben wir die gesetzlichen Pflichten erfüllt und erfüllen diese noch heute. Die Angaben entsprechend diesem bisherigen Messverfahren sind derzeit noch verpflichtend und sollen die Vergleichbarkeit aller Modelle und Marken auf dem europäischen Markt gewährleisten. Für die Genehmigung neuer Pkw Fahrzeugtypen gilt EU-weit seit dem 01. September 2017 das neue Abgas- und Verbrauchs-Messverfahren "Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure" (WLTP). Es umfasst sowohl neue Fahrzyklen zur Messung auf Prüfständen als auch präzisere und praxisnähere Rahmenbedingungen fü den gesamten Test und soll somit zu realitätsnäheren Verbrauchsangaben führen, als dies beim bisherigen Messverfahren (NEFZ – Neuer Europäischer FahrZyklus) der Fall war. Hier finden Sie weitere Informationen zum WLTP Testverfahren, sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen. Gerne können Sie sich selbst ein Bild über den Kraftstoffverbrauch unserer CITROËN -Modelle machen und eine Probefahrt bei einem unserer CITROËN Partner vor Ort durchführen. Wir laden Sie gerne dazu ein! Die Ansprechpartner vor Ort vereinbaren gerne mit Ihnen einen Termin. [...]"

  

Quelle: Citroën Homepage - Bereich Kundenbetreuung von 07/2019 (kein Hinweis auf Copyright gefunden)

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